ist das erste Waisenhaus, welches wir aufsuchten. Wir wollten mit dem einfachsten anfangen, da sie mir auf WhatsApp in Englisch geantwortet haben.
Dort angekommen spielten ein paar Kinder vor dem Haus. Ich hatte den Namen vergessen, mit wem ich geschrieben habe und wusste nicht, was ich sagen sollte. Die Mädchen wussten jedoch gleich Bescheid, sagten den Namen Rizana und öffneten uns das Eingangstor. Wir zogen uns die Schuhe aus und gingen ins Haus.
Aus einem hinteren Zimmer kam eine Frau, begrüßte uns sehr freundlich und bot uns Platz an. Es begann ein schönes Gespräch, wo wir herkommen, wie ich zum Islam gefunden habe und wie wir auf ihr Waisenhaus aufmerksam wurden. Sie erzählte uns die Geschichte des Hauses, da wir uns wunderten, dass nur Mädchen da waren. Für die Jungs gibt es ein zweites Haus außerhalb, welches ca. 2 Stunden Autofahrt entfernt ist. Früher hatten sie mal ein gemeinsames Haus gemietet. Dieses Haus sollte verkauft werden und sie mussten ausziehen. Diese Geschichte wiederholte sich auch ein zweites Mal, dort hatten sie allerdings Glück, denn ein großzügiger Spender schenkte ihnen dieses Haus in der Stadt. Leider ist es für alle zusammen zu klein und deshalb wohnen jetzt die Mädchen und die Jungen getrennt.
Rizana stellte uns die Mädchen vor und berichtete, woher sie kamen. Sie kamen aus verschiedenen Gebieten Indonesiens.
Wir waren eine gute Stunde dort. Zwischendurch übergaben wir die Spenden für zwei Schafe. Dies wurde in einem großen Buch eingetragen. Wir mussten unseren Namen, Anschrift, wofür die Spende gedacht ist, den Betrag angeben und dies auch unterschreiben. Rizana machte Dua‘a für die Community von muslim interests und wir machten Dua‘a für das Waisenhaus. Dann machten wir noch gemeinsame Fotos für uns und auch sie machten Fotos für sich. Es war eine sehr schöne Zeit dort.
Wir waren die einzigen, die dieses Jahr zum Opferfest gespendet hatten. Alhamdulillah kam aber nach unserem Besuch doch noch eine Schafspende. Insgesamt werden in diesem Waisenhaus 20 Mädchen und 15 Jungs versorgt im Alter von 3 bis 20 Jahren. Es wird ihnen die Ausbildung (Universität, welche kostenpflichtig ist) finanziert.
Sie wollten nur Schafe schlachten, deshalb gaben wir hier die Spendensammlung von Ayat und unsere empfangenen Kleinspenden ab. Da die Schafe hier etwas günstiger waren, konnten wir für zwei Schafe spenden.
Wie ich am nächsten Tag erfuhr, gab es die günstigeren Schafe nicht mehr und Rizana fragte nach, was sie jetzt machen soll.
Da wir hier keine direkte Spende für ein Schaf gegeben haben und ich in meinem Aufruf auch bereits angegeben hatte, dass gesammelte Kleinbeträge, die nicht für ein Schaf reichen, für zusätzliches Essen wie Reis und Gemüse gespendet werden, gab ich ihr diese Nachricht weiter.
Daher wurde dann nur ein Schaf gekauft, dieses war dafür aber etwas größer.
Panti Sosial Asuhan Anak (PSAA) Nurul Ihsan
war das zweite Waisenhaus, welches wir besuchten. Es war am weitesten weg und die Fahrt sollte eigentlich eine Stunde dauern. Zurzeit haben wir jedoch hier auf Java mal wieder einen starken Lockdown und so waren aus mir unverständlichem Grund große Zufahrtsstraßen gesperrt. Unser Grab-Fahrer bemühte sich immer wieder einen Weg zu finden, um uns zum Waisenhaus zu bringen, wo wir dann nach guten zwei Stunden auch endlich ankamen.
Wir klopften, die Tür war offen und wir riefen ins Haus, bis nach einer ganzen Weile auch eine Frau zu uns kam. Sie sprach nur Bahasa indonesia. Ich erwähnte den Namen Risma, mit der ich mit Google translator geschrieben hatte und dann wusste sie Bescheid
Aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse gaben wir gleich die Spende ab und machten auch hier wieder Fotos.
Wie bereits im ersten Waisenhaus wurde auch hier die Spende in dem gleichen großen Buch eingetragen und musste unterschrieben werden. Danach riefen wir uns wieder ein Grab (in DE Uber) und warteten. In dieser Zeit kam der Leiter des Waisenhauses, der ein wenig Englisch konnte. Von ihm erfuhren wir, dass durch die Pandemie 60 % der sonstigen Einnahmen fehlten.
Sie beherbergen hier im Haus 23 Kinder und unterstützen weitere 29, welche jedoch bei ihren Verwandten leben. Manche bei Großeltern oder Tanten, andere sind Halbwaisen und leben bei einem Elternteil. Auch hier wird wieder für die Ausbildung gesorgt, was sich die Familien nicht leisten können. Hier wird Kindern zwischen 5 und 18 Jahren geholfen.
Sie nahmen nur Kühe bzw. 1/7 einer Kuh an. Da aber hier die Anteile einer Kuh sehr günstig waren und fast genauso viel kosteten wie ein Schaf, konnten wir auch hier zwei Anteile spenden.
Panti sosial asuhan anak Kuncup Harapan
war das dritte Waisenhaus, welches wir anfuhren. Es war das Haus, welches wir als einziges vorher aufgesucht hatten. Die Fahrt hierher dauerte wegen Verkehrsstaus wieder etwas länger. Obwohl während des Lockdowns viel weniger Menschen unterwegs sind, gab es nun am Nachmittag auf dieser Strecke doch Stau, wie es sonst in Indonesien zu jeder Zeit und fast überall normal ist. Da wir etwas spät waren, wartete man schon auf uns.
Auch hier gaben wir schnell die Spenden ab, machten Fotos, trugen uns wieder in dem gleichen großen Buch ein und gingen wieder.
In diesem Haus werden 30 Kinder zwischen 6 und 23 Jahren betreut. Da sie einer Organisation angeschlossen sind, sind hier die Grundbedürfnisse gedeckt und nur die zusätzlichen Spenden fehlen. Da ich die Preise von dem hier erhaltenen Flyer in meinem Aufruf angeben habe, übergaben wir hier auch den gespendeten siebten Anteil einer Kuh und das gespendete Schaf einer Schwester.
Ziemlich müde und kaputt, durch die langen Fahrten kamen wir spät nach Hause. Doch waren wir sehr dankbar, über diese Möglichkeit helfen zu können. Uns haben 672 € an Spenden erreicht, die wir erfolgreich weitergeben konnten.
Möge ALLAH den Spendern ihre Versorgung mehren und ihnen ihre Sünden vergeben.
Möge ER alle Waisen dieser Welt reichlich versorgen und ihnen einen angenehmen Aufenthaltsort im Jenseits und im Diesseits gewähren. Amin.
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Amin ya rabb